Tatsächlich mache ich mir darüber manchmal Gedanken. Finn ist seit über 5 Jahren mein ein und alles. Ich liebe ihn abgöttisch, würde alles für ihn tun. Habe ich nochmal so viel Liebe zu geben? Man kommt sich vor wie eine richtig schlechte Mutter, wenn man so denkt. Finn und ich, wir sind ein eingespieltes Team. Ich habe mich über 5 Jahre alleine um ihn kümmern können, die Nachmittage ganz ihm gewidmet. Das wird nun anders werden. Auch für ihn wird das eine Umstellung werden.
Unser ganzes Leben wird sich von einem Tag auf den anderen ändern und das wohl noch in diesem Monat. Ich habe Respekt davor, freue mich und bin gespannt. Aber ich habe auch Angst, dass Finn mit der Situation überfordert ist, dass ich ihm das, was wir jetzt haben, kaputt mache. Er ist so ein liebes Kind, der uns nie viel Arbeit gemacht hat. Das kann mit dem Zweiten alles ganz anders werden. Ich erinnere mich gut an eine Situation letztens, als wir Finn gesagt haben, dass er sein Zimmer tauschen muss. Da kamen ihm die Tränen und mir gleich mit. Ich will nicht, dass er traurig ist, nur weil wir entschieden haben, noch ein Kind zu bekommen. Sein Zimmer ist jetzt mindestens genauso schön wie vorher, aber ab und zu spricht der das Thema noch an. Aber vielleicht wird es ja auch ganz toll für Finn mit einem Bruder, den er lieb haben kann.
Ich denke, der Erstgeborene wird immer etwas Besonderes sein. Und der Zweitgeborene eben auf seine Art auch. Ich werde sicher beide unendlich lieb haben. Man sagt ja, dass man seine Liebe nicht teilt, sondern verdoppelt.
Wie war das bei euch? Hattet ihr vorher auch Bedenken und wie war das dann mit zwei Kindern?
Nachtrag: Ben ist vor kurzem 2 geworden und alles hat sich langsam eingespielt. Natürlich liebe ich Ben ganz genau so sehr wie Finn, nur auf eine ganz andere Art. Beide sind total unterschiedlich und toll auf ihre eigene Art.