Das war wohl mit Abstand unsere schönste Reise zusammen mit Kindern. Weihnachten und Silvester mal nicht im kalten Deutschland, sondern im Warmen. Ich nehme euch im ersten Teil mit nach Kapstadt. Ich zeige euch, wo wir gewohnt und was wir alles erlebt haben. Im zweiten Teil geht es dann weiter, der Gardenroute entlang. Kapstadt mit Kindern ist so ziemlich das Beste, was man machen kann. Es gibt wunderschöne Strände, tolle Ausflugsziele und viele extrem kinderfreundliche Restaurants. Natürlich gibt es auch die andere, nicht ganz so schöne Seite von Südafrika. Auch darauf komme ich noch zu sprechen. Viel Spaß!
Der Flug hat uns zusammen etwa 3000 Euro gekostet, wir mussten allerdings einmal in Johannesburg umsteigen. Der Vorteil ist, dass man nach Südafrika hin und zurück 10 Stunden über Nacht fliegt. Die Kinder haben das meiste einfach verschlafen. Zudem gibt es keine Zeitverschiebung. Das hatte uns die ersten Tage in Kanada schwer gemacht.
Hier seht ihr unsere Unterkunft für die ersten 10 Tage. Wir haben uns für ein Airbnb in Hout Bay entschieden. Das Haus wird von einer Familie bewohnt und nur in deren Ferien vermietet. Es war ein absoluter Traum. Wir hatten einen großen Garten, zwei Hasen, einen Pool und ein perfekt eingerichtet Haus mit toller Küche, Garage und Waschmaschine mit Trockner. Wir konnten uns nichts Besseres vorstellen. Natürlich war das Haus mit einer Alarmanlage gesichert. Dass diese auch wirklich funktioniert, haben wir gemerkt, als wir aus Versehen auf den roten Knopf gedrückt haben. Keine 10 Sekunden später stand die Security vor unserer Tür. Also man konnte sich sicher fühlen, aber ein wenig seltsam war der Gedanke schon. Ich hatte nachts manchmal Angst, dass die Anlage entweder nicht angeschaltet ist oder sich irgendwie auslöst. Die sind extrem laut und die Nachbarn hätten sich gefreut.
Nicht weit von uns entfernt gab es ein großes Township. Wir haben übrigens keine geführte Tour gemacht, weil ich das ehrlich gesagt ein bisschen seltsam finde. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dort aussieht und dass man dort nachts lieber nicht alleine herumläuft. Am Anfang hat mich das etwas abgeschreckt und es war unangenehm. Auch wenn sich das blöd anhört, man gewöhnt sich an die vielen Menschen auf der Straße, die tagsüber nichts zu tun haben und betteln. Trotzdem hat es einen nicht so schönen Beigeschmack.
Ausgehend von unserer Base haben wir dann viele Ausflüge gemacht, die den Kindern viel Spaß bereitet haben. Natürlich hatten wir einen Mietwagen, ohne ist Südafrika einfach nicht zu erkunden. In Kapstadt selbst kann man einige Tage verbringen und interessante Sachen machen.
Zuerst waren wir an der Victoria & Alfred Waterfront. Alleine dort kann man einen ganzen Tag verbringen. Wir sind Riesenrad gefahren, waren in der Mall shoppen (soweit das mit Kindern möglich war), haben Eis gegessen, die Robben angeschaut und waren auf dem Spielplatz. Es gibt dort auch eine spektakuläre Schwenkbrücke und ein Museum, das wir aber nicht besucht haben. Wenn es mal regnet, kann man auch das Canal Walk Shopping Center etwas nördlich von Kapstadt besuchen. Dort gibt es einiges für Kids sowie einen recht großen Spielzeugladen. Gott sei dank hatten wir fast immer gutes Wetter, so dass wir da nur einmal kurz waren.
Unser erster etwas weiterer Ausflug ging nach Stellenbosch (etwa 1 Stunde Fahrt), genauer ins Warwick Wine Estate. Definitiv eins unserer Highlights im Urlaub. Ihr müsst unbedingt rechtzeitig reservieren. Spontan ist da nichts zu machen. Man bekommt dann einen Platz zugewiesen und Picknickkörbe für Erwachsene und Kinder. Ich sag’s euch, das war so lecker! Der Wein natürlich auch. Für mich war das der schönste Tag des ganzen Urlaubs.
Das hier war unser Platz. Schön geschützt von der Sonne. Auf dem Gelände gibt es einen eingezäunten See, mehrere Wiesen, einen Brunnenlauf mit Wasser und drei Kinderspielplätze. Für Familien also ein Traum. Wir waren den ganzen Tag da und haben es uns so richtig gut gehen lassen. Besonders nett war unsere Begleitung, eine befreundete Familie aus Deutschland. Zusammen hat alles gleich noch mehr Spaß gemacht.
Abends gingen wir alle noch zusammen im Dunes in Hout Bay essen. Weil es so stürmte, machte es aber keinen so großen Spaß. Wir sind ein paar Tage später aber zum Frühstücken dort gewesen und das war einfach nur traumhaft. Mega lecker, sehr gemütlich mit Meerblick und das Beste ist der große Kinderspielplatz direkt neben den Tischen. Endlich mal in Ruhe essen. Das können die Südafrikaner. In fast jedem Restaurant gibt es auch einen Spielplatz.
Mitten in Kapstadt kann man den Tafelberg besichtigen. Allerdings ist es dort oben fast immer neblig und die Auffahrt lohnt sich nicht. Wir hatten einen einzigen Tag blauen Himmel an der Bergspitze und da war der Autostau so lang, dass wir sicher 2 Stunden gebraucht hätten, bis wir oben gewesen wären. Stattdessen sind wir nach Bo Kap gefahren, ein Stadtteil von Kapstadt, der bekannt ist für seine bunten Häuser. Diese sind auch wirklich nett anzuschauen, aber es ist halt doch sehr touristisch. Vor gefühlt jedem Haus werden Selfies gemacht.
Ein kleines Stück entfernt liegt die Eisdiele „Unframed“ (45C Kloof St, Gardens, Cape Town), die zu den 10 besten Eisläden der Welt gewählt wurde. Die Sorten sind definitiv besonders und auch lecker. Ein Abstecher lohnt sich also.
Etwa 45 Minuten entfernt von Kapstadt liegt der Blouberg Beach, von dem aus man einen tollen Blick auf den Tafelberg hat. Wir fanden den Strand toll, weil er recht leer war und ganz feinen Sand hat. Wenn man schöne Fotos machen möchte, dann definitiv hier!
Generell ist es in Südafrika allerdings fast immer sehr windig. Einen Sonnenschirm aufspannen ist da schon eine Kunst. Das Problem ist ja auch, dass man nicht mit dem Auto kommt und keine Unmengen an Gepäck mitnehmen kann. Wir hatten ein paar Strandtücher gekauft und haben uns damit immer was gebastelt.
Unser zweites Picknick haben wir in Boschendal gemacht. Auch das liegt in Stellenbosch. Warwick hat mir zwar besser gefallen, aber auch hier war es sehr nett. Neben Live-Musik im Pavillion gab es hier auch einiges zu sehen für die Kinder.
Weil es direkt daneben liegt, sind wir nach dem Picknick in Boschendal noch nach Babylonstoren gefahren. Ein riesig große Gärtnerei voller verträumter Ecken und ganz viel Platz zum Rennen und Spielen. Man kann dort auch Mittagessen, sollte auch das vorher anmelden.
Hinten in der Gärtnerei kann man frisch gepresste Säfte aus dem eigenen Garten kaufen. Göttlich sage ich euch. Anscheinend gibt es dort auch Schildkröten, die ich gerne gesehen hätte, aber sie haben sich zu gut versteckt.
Silvester ist in Südafrika ganz anders als bei uns. Raketen abschießen ist verboten, es gibt also kein Feuerwerk außer an der Waterfront. Aber da hatten wir Angst vor zu vielen Menschen. Deshalb haben wir Karten für den botanischen Garten gekauft, der übrigens auch so einen Besuch wert ist. Dort gibt es immer mal wieder tolle Open Air Konzerte. Das war definitiv die richtige Entscheidung. Bei einem leckeren selbst mitgebrachten Picknick und schöner Musik haben wir es bis 24 Uhr ausgehalten. Die Kinder sind vorher im Buggy und auf der Decke eingeschlafen.
Vor dem Konzert haben wir den botanischen Garten noch etwas erkundet. Dort gibt es eine tolle Brücke in den Bäumen, viele verwinkelte Wege, riesige Kletterbäume und einen Spielplatz.
Unser nächster Ausflug ging zur Imhoff Farm, in der Nähe des Boulder Beaches. Auch wieder ein Highlight. Ihr seht schon, es hört nicht auf damit. Eine kleine mega süß gestaltete Farm, auf der man einige Tiere anschauen kann. Außerdem gibt es ganz tolle Läden, in denen ich auch ordentlich eingekauft habe. Für die größeren Kids gibt es ein tolles Labyrinth.
Je nach Alter gibt es einen Zettel mit Tieren oder Ländern, die im Labyrinth gefunden werden müssen. Die beiden Jungs hatten so einen Spaß, da es auch einen zweiten Stock gab.
Nachdem wir alle Tiere (Kühe, Schweine, Hasen, Hühner, …) gestreichelt hatten, haben wir im Restaurant die Aussicht genossen, während die Kinder auf dem Spielplatz waren.
Einen Tag später haben wir Nordhoek Farm Village besucht, wovon ich leider kein Foto mehr finde. Anders als auf der Imhoff Farm gibt es hier keine Tiere zum Streicheln, aber Pferde zum Reiten. Es gibt ein sehr großen Spielplatz mit tollem Restaurant, einige Shops und viele Mitmachaktionen für Kinder.
Hier seht ihr den Strand von Hout Bay, an dem auch das Restaurant Dunes liegt. Wir sind nach dem Frühstück bis zum Bay Harbour Market spaziert, das ist nicht weit. Shoppen kann man dort jetzt nicht wirklich gut, aber es gibt Seelöwen zu sehen und der Weg dorthin ist nett. Das zweite Foto zeigt einen Teil des Llandadnal Beaches. Dies war mit Abstand der schönste Strand für mich. Hier müsst ihr entweder ganz früh oder spät abends kommen, weil es nur eine handvoll Parkplätze gibt. Der Strand liegt direkt in einer Bucht und man kann wunderbar auf den Steinen herumklettern.
Definitiv auch ein Highlight: Boulders Beach. Alleine schon der Weg dorthin entlang der Küste mit dem türkisblauen Meer ist gigantisch (kostet eine kleine Gebühr). Dort angekommen kann man entlang eines Holzweges sehr viele Pinguine sehen. Ein Stück weiter kann man selber am Strand baden und wenn man ganz viel Glück hat (hatten wir nicht), taucht dort auch der ein oder andere Pinguin auf. Wenn man sich den teuren Eintritt zu den Pinguinen sparen möchte, kann man auch am Eingang vorbei gehen und dort in den Büschen schauen. Da lagen nämlich auch einige rum.
Von dort aus ging es weiter südlich zum Kap der guten Hoffnung. Ein gut gemeinter Tipp: Fahrt nicht von den Pinguinen aus dorthin, sondern nehmt den kleinen Umweg in Kauf und kommt von der anderen Seite. Dort war es nämlich komplett leer. Wir aber standen 2 Stunden! im Stau. Die Reise dorthin lohnt sich aber. Neben faszinierenden Strandabschnitten, freilaufenden Straußen und dem südlichsten Punkt Afrikas, kann man lustige Affen auf dem Parkplatz sehen. Ganz so lustig fand ich es allerdings nicht, dass mir mein Eis aus der Hand geklaut wurde. Die Äffchen sind nicht ohne, da sollte man gut aufpassen. Besser woanders essen.
Das waren unsere ersten 10 Tage in Kapstadt. Danach ging es weiter Richtung Garden Route. Dazu werde ich einen weiteren Beitrag schreiben, da das hier sonst zu viel wird. Wenn ihr möchtet, könnt ihr bei Instagram meine Story-Highlights zu Südafrika anschauen. Oder ihr schaut mal hier, wo wir sonst noch so hingereist sind. Neben den USA, Bullerbü, der Atlantikküste und Kanada findet ihr hier auch tolle Ausflüge rund um Frankfurt und Tipps für die nächste Reise.