Füssen und Innsbruck mit Kindern

Lange haben wir hin und her überlegt, wo unser Sommerurlaub dieses Jahr hingehen sollte. Eigentlich wollte ich gerne nach Korsika fliegen, aber die Preise waren sehr hoch und wir hätten uns auch ein Auto mieten müssen. Dann waren wir kurz mal bei Kreta, allerdings wollte mein Mann am liebsten gar nicht fliegen. Dann sollte es Kroatien sein. Aber die lange Autofahrt und nur Kiesstrände haben uns dann doch abgeschreckt. Am Ende haben wir uns für ein Kinderhotel in Tirol entschieden. Vorher wollten wir noch eine Woche in der Nähe herumfahren. Und das haben wir dann auch gemacht.
Unser erstes Ziel war das Dreimäderlhaus am Weissensee in Füssen. Wir haben 5 Tage in einem wirklich großen Dreibettzimmer mit Küche verbracht. Das Landhaus ist sehr niedlich, die Einrichtung toll, das Frühstück sehr lecker und die Gastgeber sehr freundlich. Das einzige, was uns gestört hat, war die vielbefahrene Straße vor der Tür. Leider konnte man nachts kein Fenster offen lassen. Das Hotel liegt direkt am Weissensee, der bestimmt ganz toll ist, wenn es nicht wie bei uns durchgehend regnet. Pech gehabt! So kann man das wohl sagen. Vorher noch wochenlang traumhaftes Wetter, kaum kommen wir, Dauerregen. Natürlich macht dann alles nicht mehr so viel Spaß.
Wir sind trotzdem um den Weißensee gewandert, dort gibt es einen tollen Wanderweg zwischen See und Wald. Wir hätten vielleicht das Schild nicht ignorieren sollen, auf dem stand, dass der Weg nicht für Kinderwägen und Fahrräder geeignet ist. Wir mussten am Ende also Kind und Buggy über Steine und Baumwurzeln tragen. Es ging dann zu Fuß weiter zum Alatsee, um den Vogelstationen aufgebaut sind, die man mit dem Ting-Stift antippen kann. Leider war unser Stift  (konnten wir im Hotel leihen) nicht auf der Höhe und hat lauter lustige Sachen erzählt, die wirklich gar nichts mit Vögeln zu tun hatten. Zurück sind wir dann mit dem Taxi gefahren, weil es schon so spät war. Netterweise berechnen die Füssener Taxifahrer auch die Anfahrt, so dass wir für 5 Minuten Fahrt 18 Euro gezahlt haben.
Außerdem sind wir mit dem Bus nach Füssen gefahren. Mit der Tourismuskarte, die wir vom Hotel bekommen haben, kann man den Bus nutzen sowie Eintritte vergünstigt bekommen. Wenn das Wetter hier schön ist, kann man es hier sicher sehr gut aushalten. Vor allem da es einen Wasserspielpark mit Spielplatz direkt am See gibt.
Einen etwas schöneren Tag hatten wir dann, als wir Neuschwanstein besucht haben. Ich war noch nie da und es ist definitiv eine Reise wert. Man sollte allerdings wirklich früh da sein, was heißt vor 9 Uhr. Mein Mann musste 2 Stunden anstehen, um Karten für die Führung zu ergattern, ohne die man das Schloss nicht besichtigen darf. Noch geschickter ist es, wenn man die Karten einen Tag vorher  im Internet reserviert. Das kosten etwas Aufpreis, dafür hat man die Führung sicher und muss weniger anstehen. Wir sind dann erstmal mit der Pferdekutsche zum gelben Schloss hochgefahren und später zum Schloss Neuschwanstein gelaufen. Mit Buggy den Berg hoch nicht ohne, aber Sport im Urlaub ist ja auch nicht verkehrt.
Leider fing es ab 15 Uhr schon wieder an zu schütten. Und wir mussten oben noch 2 Stunden auf unsere Führung warten. Naja, Laune war auch mal besser 😉 Aber ihr solltet das Schloss wirklich mal von innen anschauen, total interessant. Auch mit Kind ist das vollkommen ok. Im Notfall bleibt man einfach etwas hinter der Gruppe, wenn der Kleine zu lautstark erzählt.
Nach einem Schwimmbadbesuch im Alpsitzbad in Nesselwang (zu empfehlen) und dem Allgäulino-Indoorspielplatz (war etwas voll) sind wir am letzten Tag zum Walderlebniszentrum in Füssen gefahren. Neben einer unglaublichen Brückenkonstruktion über den Baumwipfeln gibt es zwei Pfade. Wir sind mit Finn den Bergwaldpfad gelaufen. Er hat die 2 km super durchgehalten, weil überall auf dem Weg Stationen waren, bei denen man klettern, rätseln oder beobachten konnte. Die Pfade sind übrigens kostenlos, nur für die Brücke muss man einen kleinen Obolus zahlen.
Zum Auwaldpfad führt eine riesige Rutsche oder ein mysteriöser Tunnel. Den Pfad sind wir dann allerdings nicht mehr gegangen, da er aufgrund des Regens in der Nacht total zermatscht war. Wenn ihr aber mal in Füssen seid, müsst ihr unbedingt hierher kommen.
Auf dem nächsten Bild seht ihr, wie Finn von Österreich nach Deutschland springt 😉
Die Plakette (das Pickerl) haben wir übrigens nicht gekauft, wir sind Landstraße gefahren, das ging prima, da die Wege nicht weit waren.
Dann ging es weiter nach Innsbruck. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie schön es da ist. Die Stadt ist total niedlich, die Leute sehr freundlich und die Berge der Wahnsinn.
Wir sind am ersten Tag etwas durch die Stadt gelaufen, am zweiten mit der Nordkettenbahn ganz nach oben. Wie ihr seht, war das Wetter schon um einiges besser. Wir hätten auch noch in den Alpenzoo gehen können, wir wollten aber lieber die schöne Aussicht auf dem Berg genießen. Ganz billig ist das Ganze nicht, wir haben für uns Drei knapp 50 Euro gezahlt. Aber es lohnt sich.
Zudem hatten wir Glück, dass wir eine Segelfliegershow beobachten konnten. Finn war auf jeden Fall ganz begeistert von den Gondeln und den Fliegern.
Wir haben im Nala-Individual übernachtet, einem superstylischen Hotel, das ich unbedingt empfehlen kann. Das Zimmer war sehr platzsparend und modern eingerichtet und der Innenhof so farbenfroh.
Innsbruck ist also auf jeden Fall eine Reise wert. Im zweiten Teil berichte ich euch dann über unsere Woche im Kinderhotel in Tirol. Hier hatten wir dann auch endlich schönes Wetter.